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 Kurzgeschichten von Nadine

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nadinequerido
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Kurzgeschichten von Nadine Empty
BeitragThema: Kurzgeschichten von Nadine   Kurzgeschichten von Nadine EmptySa Jun 07, 2014 11:10 pm

Hallo, ich bin neu hier und habe nun seit einer langen Pause das Schreiben wieder aufgenommen! Im Moment traue ich mich nun an Kurzgeschichten heran. Vielleicht mag jemand ja mal seine Meinung äußern. Smile

Und Lucy?
Eine dunkelrote Flüssigkeit benetzte das Weiß meines Tellers. Es war ein heftiger Kontrast entstanden, der das erblühende Leben und den Tod zu symbolisieren schien. Das Blut war aus dem Fleisch geflossen, nachdem ich es angeschnitten hatte. Ein Stück Fleisch, wie ich es jeden Mittag von meiner Mutter angeboten bekam. Und eigentlich vergötterte ich ein würziges Gulasch oder einen Grillabend – ich liebte Fleisch. Ein köstlicher Geruch schwappte durch den Raum, der ein lautes Magengrollen verursachte. Meine Nasenflügel konnten mich nicht täuschen, das blutriefende Steak musste fantastisch schmecken. Und doch piekte ich angewidert in meiner Mahlzeit herum, obwohl man mir von Kinderbeinen an eingeprägte, dass man nicht mit dem Essen spielen sollte. Die Kartoffeln, welche meine Mutter als Beilage auftischte, sogen sich wie Blutegel mit ebendiesem Lebenssaft voll. Ein purpurner See schwamm vor meinen Augen und in mein Gehirn drangen schemenhaft die Bilder von Blutbändern – Blutbäder empfand ich keineswegs als appetitanregend. Mein Blick schweifte ab, um das drohende Ekelgefühl zu vermindern, und ich erblickte schließlich den schwanzwedelnden Lucy; ein Husky, der verhätschelt und verwöhnt würde. Er thronte auf einem federweichen Wollkissen wie Cleopatra. Nur das Cleopatra eine Herrscherin und kein treudoofer Hund war. Minutenlang wanderte mein Blick zwischen Lucy und dem Fleisch, ein gewaltiges Schweinesteak, hin und her.
„Magst du heute nicht essen, Laura?“, fragte meine Mutter schließlich, der mein herumstocherndes Essverhalten nicht entgangen war. Ich hob meinen Blick und schaute unvermittelt in ihre ehrlichen Augen.
„Hast du je eine Reportage über Massentierhaltung gesehen?“, erwiderte ich stattdessen und schob den Teller endgültig beiseite. Würde ich auch nur noch einen einzigen Bissen von diesem Fleisch essen, würde mich das schlechte Gewissen verschlingen.
„Nein, du etwa?“
Ich nickte. Und mir wurde speiübel, wenn ich an die gestrige Dokumentation über das qualvolle Ableben der Tiere in einem Mastbetrieb zurückdachte. Verseucht mit Antibiotika und mit Schrammen übersäht, hockten sie eng an eng in ihren eigenen Exkrementen ohne je den Sonnenschein zu erblicken. Weißt du, wann sie das allererste Mal die Schönheit des Tageslichts sehen? Wenn sie zum Schlachten verfrachtet werden. Die armen Tiere werden mit Mastfutter vollgepumpt, damit sie in Windeseile an Gewicht zulegen, denn umso mehr Fleisch an den müden Knochen klebt, desto goldener verfärbt sich die Nase des Mästers. Tiere werden nicht als Nutztiere betrachtet, die nach einem schönen Leben dem Menschen als Mahlzeit dienen, sondern als Konsumgüter. Und während ich die ganze Zeit unseren Hund betrachtet hatte, keimte bei mir eine Frage auf. Eine Frage, deren Antwort auf dem allerersten Blick so logisch klingen mag: „Warum essen wir Schweine, aber keine Hunde?“ Hunde sind niedliche Familienmitglieder und diese dürfen selbstverständlich nicht verzehrt werden. Aber was berechtigt einen Hund dazu im Warmen zu hausen, während die Schweine ausgemerzt werden? Spielt wirklich nur der Niedlichkeitsfaktor eine Rolle? Würden wir Schweine lieben, wenn man sie ebenfalls als Haustier halten würde? Ist es nur bei manchen Tieren grausam, sie dem Leid auszusetzen? Bei Hunden, beziehungsweise generell bei Haustieren, scheinen wir eine konkrete Vorstellungskraft über die Gefühle und Empfindungen zu haben: Sobald ein Hund angesprochen wird, hebt dieser mit seinen zuckersüßen haselnussbrauen Kulleraugen den Kopf und scheint unseren Worten zu lauschen. Aber dieses Phänomen gilt nicht nur für Haustiere. Alle Tiere sind durchaus dazu imstande mit den Menschen auf eine gewisse Art und Weise in Kontakt zu treten – auf einer außersprachlichen Ebene. Wie kann man rechtfertigen, dass man einige Tiere verschont und andere verspeist? Die Fragen wirbelten wie ein Tornado durch meinen Schädel und ich starrte meine Mutter direkt an: „Mama, warum essen wir nicht Lucy?“
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Evylin Delany
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Kurzgeschichten von Nadine Empty
BeitragThema: Re: Kurzgeschichten von Nadine   Kurzgeschichten von Nadine EmptyDi Jun 17, 2014 5:36 am

Erstmal Hallo und Herzlich Willkommen,

stell dich doch bitte kurz im Entsprechenden Bereich vor!

Zur KG, die KG ist wirklich recht kurz.
Der Stil ist nicht übel, aber ich denke das er viele abschreckt, weil man nicht gut eintauchen kann.
Verstehst du was ich meine?

Vllt wäre ein etwas... Leichter Schreibstil besser.
Hat hier jemand ne Idee wie ich das besser erklären kann?
Oder mir bei ner Veränderung helfen?

LG Mady
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